Einzigartig übernachten – die Erdhäuser im Feriendorf Auenland

Eine Entdeckung von Julia Patzenhauer

Es gibt einen Ort, mitten im Thüringer Wald, der selbst unter Thüringenfans noch ein Geheimtipp ist! Der ein oder andere hat vielleicht schon einmal davon gehört – wer aber erst einmal dort ist, hat das Gefühl, vor gar nicht allzu langer Zeit schon einmal hier gewesen zu sein…


©Julia Patzenhauer, Thüringer Tourismus GmbH, 2016

Die Rede ist vom Feriendorf Auenland, welches unweit vom Lutherweg und Rennsteig, direkt am Waldesrand in Waffenrod liegt. Saftige Wiesen, ein wunderschöner Ausblick und manchmal auch unzählige Schafe umgeben acht ganz besondere Unterkünfte – die Erdhäuser.

Ich habe mich auf den Weg gemacht, um das Geheimnis dieser sagenumwobenen Höhlen zu lüften und ein Stück meiner Thüringer Heimat zu entdecken!

Rein in den Wald – und die Zeit bleibt stehen!

Der Thüringer Wald ist für mich ein magischer Ort. Unweit von Erfurt liegt er so nah und bietet mir die Möglichkeit in nur einer Stunde Autofahrt den Alltag hinter mir zu lassen. Wenn die Hügel zu Bergen werden und die Straße anfängt, sich durch den Wald zu winden, vergesse ich, dass ich fast noch zu Hause bin.


©Julia Patzenhauer, Thüringer Tourismus GmbH, 2016

Es kommt mir sogar ein bisschen so vor, als würde ich wieder durch Neuseeland fahren: weite Wiesen, Schafherden, wunderbare klare Luft und viele kleine Siedlungen erinnern mich an meine Reise am anderen Ende der Welt.

Und doch bin ich mitten in Deutschland!
Das Gute liegt halt oft sehr nah´, wie Goethe bereits feststellte.

Das Auenland und die große Frage – gibt es hier Hobbits?

Ich muss gestehen, ich war schon etwas aufgeregt, als ich bei strahlendem Sonnenschein in Waffenrod angekommen bin. Seit Wochen hatte ich mich darauf gefreut, sie endlich sehen zu können – die Erdhäuser, oder auch „Hobbithöhlen“.

Obwohl weder auf der Website, noch in den Broschüren die Rede von Herr der Ringe ist, ist dieses Gerücht doch bis zu mir durchgedrungen: im Thüringer Wald kann man übernachten, wie bei den Hobbits!


©Julia Patzenhauer, Thüringer Tourismus GmbH, 2016

Und tatsächlich. Beim Anblick der acht Häuschen, die mit ihren runden Türen und Fenstern direkt in den Berg hinein gebaut wurden, muss auch ich unweigerlich an die Höhlen aus dem Film denken!

Des Rätsels Lösung finde ich im Gespräch mit ihrem „Macher“ Michael Memm. Er ist Bauingenieur und hatte 2011 die Idee, Niedrigenergiehäuser zu bauen. Für sein Restaurant „Bergbaude“, welches direkt an der Anhöhe liegt, sollten diese eine wunderbare Ergänzung werden. Und die vielen Stunden harter Arbeit, die er selbst in diese außergewöhnlichen Unterkünfte gesteckt hat, haben sich bezahlt gemacht! Nicht nur, weil die Erdhäuser so liebevoll und urig hergerichtet sind, sondern auch, weil immer mehr begeisterte Gäste hier ihren Sommer- oder Winterurlaub verbringen.


©Julia Patzenhauer, Thüringer Tourismus GmbH, 2016

Den Gedanken, dass die Häuser aussehen wie die „Hobbithöhlen“, hatten übrigens die ersten Besucher. Für Herrn Memm und sein Team sind und bleiben sie aber ihre einzigartigen Erdhäuser!

Abenteuer und Rodelspaß – nicht nur für Kinder

Einzigartig ist auch der Abenteuerspielplatz „Mystica“, der sich zwischen dem Restaurant und der Sommerrodelbahn auf dem Gelände des Feriendorfes am Hügel erstreckt. Kinder, Eltern und Großeltern haben hier ausreichend Platz, um sich auf selbst gebauten Spielgeräten auszutoben.
Und das sogar kostenfrei!


©Julia Patzenhauer, Thüringer Tourismus GmbH, 2016

Die Holzbauten erinnern an Ritterburgen oder Piratenschiffe oder werden im Spiel der Kinder zu den Abenteuerschlössern, die der spontanen Kreativität entspringen. Während die Eltern gemütlich picknicken und die Kinder in ihren Fantasiewelten versinken, schmeißt Herr Memm am grünen Klassenzimmer den Grill an. Heute hat sich eine Kindergartengruppe angemeldet, die das Klassenzimmer (ebenfalls kostenfrei) nutzen wollen und dafür „echte Thüringer“ zum Mittagessen bestellt haben.


©Julia Patzenhauer, Thüringer Tourismus GmbH, 2016

Ich laufe schmunzelnd an den zufriedenen Kindergesichtern vorbei und wünsche mir für einen kurzen Augenblick, wieder Kind zu sein. Bis sich dieser Wunsch wie von selbst erfüllt! Denn, um mit der Sommerrodelbahn zu fahren, ist man nie zu alt!


©Julia Patzenhauer, Thüringer Tourismus GmbH, 2016

Beherzt kaufe ich mir gleich fünf Fahrten und sause mit dem Schlitten ein ums andere Mal den Berg hinab.

Oh ja, da kommen Erinnerungen hoch!

Übernachten im 3-Sterne Erd-Hotel

Nach diesem wunderbaren Tag an frischer Luft und bei herrlichem Wetter, habe ich mich so richtig auf mein kuscheliges Erdhaus gefreut!

Denn was mir sofort aufgefallen ist: die Einrichtung und die Formen im Haus sind nah an der Natur. Es wurde viel mit hellem Holz und „runden Ecken“ gearbeitet und Tisch und Stühle sind rustikal, aber trotzdem modern gebaut! Ich habe mich beim Betreten des Hauses auf der Stelle wohl gefühlt. Der kleine Ofen sorgt für zusätzliche Gemütlichkeit am Abend – und die erste Ladung Holz gab es sogar kostenfrei dazu! So konnte ich ganz in Ruhe und gelassen bei einer Tasse Tee den Tag ausklingen und Revue passieren lassen.


©Julia Patzenhauer, Thüringer Tourismus GmbH, 2016

Die Erdhäuser haben sogar eine 3-Sterne Klassifizierung und werden somit als Hotelzimmer verkauft! Ein toller Vorteil für mich, denn Handtücher und Bettwäsche sowie die kleine Tee- und Kaffeetheke sind im Zimmerpreis bereits inklusive. Übernachten können hier übrigens vier Personen. Das Schlafzimmer hält ein gemütliches Doppelbett sowie ein Doppelstockbett bereit.


©Julia Patzenhauer, Thüringer Tourismus GmbH, 2016

Ein weiteres Highlight, mit dem ich so nicht gerechnet hätte, ist die Fußbodenheizung im Badezimmer. Egal ob Winter oder Sommer – hier muss niemand frieren! Denn die Erdhäuser haben noch einen Vorteil. Durch ihre Lage im Berg sind sie im Sommer angenehm kühl und im Winter kuschelig warm. Großartig!